Krottenkopf und Hohe Kisten – von Eschenlohe nach Partenkirchen

Schöne Wanderung durch das Estergebirge mit dem Krottenkopf (2086m) als Höhepunkt.

Die Tour zum Krottenkopf startet am 09.05.2013 vom Münchner Hauptbahnhof mit der Regionalbahn um 08:12 in Richtung Mittenwald. Mit dem Bayern-Ticket kommt man am günstigsten dorthin – vor allem in Anbetracht der Flexibilität bei der Wahl des Zielortes der Tour. Um 09:20 stieg ich am Bahnhof Eschenlohe aus, hielt mich in Richtung Kirche und folgte von dort dem Schild „Wengener Hof“. Obwohl Eschenlohe echt klein ist, war ich bestimmt 20 Minuten unterwegs. Ich erreichte eine Straßenkreuzung, an welcher mich ein Schild nach rechts zum Krottenkopf leitet (nach links gehts zum Wengener Hof). Der eigentliche Toureinstieg beginnt am Ende der Schellenbergstraße – dort befindet sich auch ein kleiner Wanderparkplatz (für ca. 20 Autos).

Zur Hohen Kisten über die Pustertaler Jagdhäuser
Zur Hohen Kisten über die Pustertaler Jagdhäuser

Die Wanderung beginnt auf einer leicht ansteigenden Forststraße. Nach kurzer Zeit zweigt auf der rechten Seite ein Steig ab, nach links weist ein Schild „Krottenkopf über Forststraße). Das Wetter war schön und ich war guter Dinge, also folgte ich dem Steig. Dieser ist durchgehend gut markiert (roter Punkt mit weißen Kreis). Er führt durch den Wald – mal steil, mal etwas flacher. Man überquert an zwei Stellen eine Forststraße, aber die deutlichen Markierungen lassen einen nicht im Stich. Ich kam gut voran und erreichte nach 2h das Jagdhaus im Pustertal. Dort gönnte ich mir auf der weitläufigen Wiese eine Pause in der strahlenden Sonne. Bis hierhin war der Weg komplett schneefrei, aber das sollte sich bald ändern.

Die weitläufige Wiese an den Pustertaler Jagdhäusern lädt zu einer Pause ein.
Die weitläufige Wiese an den Pustertaler Jagdhäusern lädt zu einer Pause ein.

Nach einigen Höhenmetern lief ich abwechselnd im knöchel- bis knietiefen Schnee und durchnässten Graswerk (gibt´s das Wort überhaupt?). Unter anderen Umständen wäre ich den Abzweig, der direkt zur Hohen Kisten führt gegangen, aber ich fand ihn nicht…Also dann doch dem regulären Weg über die Kühalm folgen – wenn das mal so leicht gewesen wäre: ich hab mich zweimal verstiegen (wie peinlich). Einer der wenigen Wanderer, die ich traf, hatte eine Karte dabei. Damit war die Orientierung sofort zurück und ich folgte dem Weg Richtung Kühalm. Sobald man über den „Grat“ kommt, eröffnet sich dem Wanderer ein wunderschönes Hochplateau. Hier lag noch wahnsinnig viel Schnee, doch dieser interessierte mich nicht weiter, schließlich folgte ich ja dem Weg in der Bergflanke. Für einen Feiertag war echt wenig los und so kam ich gut voran. Gegen 13:00 erreichte ich den unmarkierten Zustieg zur Hohen Kisten. Unter Latschen hindurch – fast schon kriechend – stieg ich zum Gipfelkreuz hinauf. Dieser Zustieg (es gibt zwei) ist der offensichtlich schwierigere. Leicht schnaufend begrüßte ich das Gipfelkreuz der Hohen Kisten mit einem freundlichen „Berg Heil!“

Das Gipfelkreuz der Hohen Kisten (1922m).
Das Gipfelkreuz der Hohen Kisten (1922m).

Langsam wurde es bewölkt, doch das hielt mich nicht von meiner Brotzeit und dem Genießen der Aussicht ab: von hier oben hat man wirklich ein wunderbares Panorama. Im Tal Eschenlohe, dann im Uhrzeigersinn den Herzogstand, Walchensee, Benediktenwand, Alpenhauptkamm usw. Blickt man weiter kann man das Tagesziel, den Krottenkopf, sehr gut erkennen. Auch die Weilheimer Hütte und den Oberen Rißkopf sieht man. Eigentlich lädt dieser Ort zu einem längeren Verweilen ein – vielleicht den ganzen Nachmittag? Aber nein! Es geht weiter.

Diesen Ausblick hat man an schönen Tagen von der Hohen Kisten.
Diesen Ausblick hat man an schönen Tagen von der Hohen Kisten.

Ich steige vom Gipfel über den vorhin erwähnten zweiten Zustieg ab. Damit gelange ich wieder auf meinen ursprünglichen Weg in der Flanke des Grates. Dieser Pfad ist zwar von einigen Schneefeldern unterbrochen, aber auch unter diesen Bedingungen unkompliziert zu gehen – wäre er breiter, hätten vielleicht sogar Kinderwägen Platz (siehe Brauneck *g*). Spaß beiseite, der Krottenkopf wartet. Nach 45 Minuten, praktisch auf einer Höhenlinie, erreichte ich die Weilheimer Hütte und ich freute mich auf ein schönes kaltes Bier. Doch was war hier los? Die Hütte hatte geschlossen! Für die Zukunft merke ich mir das und werde mich frühzeitig informieren.

Die Weilheimer Hütte liegt auf 1955m in einer Senke zwischen Krottenkopf und Oberen Risskopf.
Die Weilheimer Hütte liegt auf 1955m in einer Senke zwischen Krottenkopf und Oberen Risskopf.

In diesem Fall ließ ich die Hütte links liegen und stieg die paar Minuten zum Krottenkopf direkt weiter. Meinen bisherigen Infos nicht entsprechend ist der steinige Weg nach oben doch markiert. Aber selbst bei Nebel mit unter fünf Metern Sicht kann man sich hier nicht mehr verlaufen…Als ich mein heutiges Tagesziel erreichte, konnte ich es leider nur kurz genießen: es begann zu tröpfeln. Schnell das obligatorische Gipfelfoto gemacht (und ein Schluck vom Gipfelschnaps) und dann schleunigst an den Abstieg gemacht.

Der Krottenkopf ist 2086m hoch und damit der höchste Berg der bayerischen Voralpen
Der Krottenkopf ist 2086m hoch und damit der höchste Berg der bayerischen Voralpen

Dieser liegt mir bekanntlich mehr und so war der steile Teil schnell abgehakt. Ich hielt mich von der Weilheimer Hütte Richtung Esterbergalm, unter der Materialseilbahn hindurch und weiter in ein immer grüner werdendes Tal bis ich den Forstweg erreichte. Ab hier beginnt der zähe Teil des Rückweges. Nur wenige Höhenmeter zurücklegend nähere ich mich der Esterbergalm. Diese erreichte ich um halb fünf und mein wohl verdientes kaltes Erfrischungsbier wartete auch schon. Es war zwar inzwischen schon sehr bewölkt aber es blieb noch trocken. Nach einer Stärkung brach ich um kurz nach fünf in Richtung Partenkirchen auf. Die Hinweisschilder zeigten 1,5h an – und so sollte es auch sein.

Auf dem Rückweg vom Krottenkpf lädt die Esterbergalm zu einer Pause ein.
Auf dem Rückweg vom Krottenkpf lädt die Esterbergalm zu einer Pause ein.

Obwohl sich der Weg zieht ist er landschaftlich sehr schön, teilweise geschwungene Hügellandschaft, auf der anderen Seite Wald und steile Asphaltstraßen. Sehr abwechslungsreich, man sollte aber auf die Hobby-Downhill-Piloten von hinten achten, hier sind viele Biker unterwegs. Ich hielt mich immer an die Schilder, die nach Partenkirchen weisen und so erreichte ich um kurz vor sieben den Bahnhof in GAP. Pünktlich zum Einstieg in den Zug begann es wie aus Eimern zu schütten – gutes Timing. Die Tour war sehr schön, aber beim nächsten Mal nehme ich den Bischof, Oberen Rißkopf und vor allem den Hohen Fricken mit!

Mein Höhenprofil auf der Tour zum Krottenkopf.
Mein Höhenprofil auf der Tour zum Krottenkopf.

Diese Karte weist den Weg der Wanderung:

3 Antworten auf „Krottenkopf und Hohe Kisten – von Eschenlohe nach Partenkirchen“

  1. Hi Basti,

    herzlichen Glückwunsch zum ersten Blogartikel! Die Tour klingt gut, hab ich noch nicht gemacht. Die Weilheimer Hütte sieht ja richtig hochalpin aus, ich glaube, ich habe sie vom Heimgarten aus schon mal gesehen, bin mir aber nicht mehr sicher.
    Sehr cool, ich bin auf Deine weiteren Artikel gespannt, ich weiß ja, dass da noch einige Touren und Fotos auf ihre Veröffentlichung warten!

    Bis demnächst!
    Uli

  2. Hey Uli.
    Vielen Dank für den ersten Kommentar auf Zipfelkreuz.de. Ich habe mir auch ganz schön lange Zeit gelassen den Blog anzugehen, aber jetzt ist er endlich da.
    Die Tour ist tatsächlich sehr schön. Bei schlechtem Wetter oder Konditionsbedenken kann man auch wieder zurück nach Eschenlohe gehen.
    Ich möchte mich bei dir für alle Tipps und Infos während der Konfiguration des Blogs bedanken. Das nächste Gipfelbier geht auf mich.
    …und keine Sorge, ich bin schon fleissig am Beiträge schreiben. Ich werde diese nach und nach veröffentlichen.
    Viele Grüße.
    Basti

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