Das Sonnjoch – tolle Aussicht im östlichen Karwendel

Tagestour: Sonnjoch (2457m), öffentlich in die Eng und von Pertisau zurück.

Die Tour am heutigen Samstag zum Sonnjoch hatte ich in der „alpinwelt“ vom DAV München gesehen. Das Wetter sollte sehr schön werden, also machte ich mich in der Früh vom üblichen Ausgangspunkt meiner Touren auf. Die BOB um 07:10 Uhr Richtung Lenggries sollte es heute sein. Von dort mit dem Wanderbus in die Eng. Zum Glück gibt es dafür ein Kombiticket der bayerischen Oberlandbahn. Für 26€ kann man in die Eng fahren und von Pertisau am Achensee wieder zurück. Dafür muss man aber leider relativ lange Reisezeiten in Kauf nehmen. Davon ließ ich mich nicht abschrecken und stieg um viertel nach neun am Gasthof in der Eng aus.

Blick vom Parkplatz Eng am Zustieg zum Binssattel
Blick vom Parkplatz Eng am Zustieg zum Binssattel.


Vom Parkplatz aus wählte ich die „Abkürzung“ zur Binsalm als meinen heutigen Aufstiegsweg. Diese Route wird so offiziell auf der Übersichtskarte am Parkplatz erwähnt. Der Steig führt gleich zu Beginn steil durch den Wald und man gewinnt zügig an Höhe. Nach dem kurzen und knackigen Anstieg trifft man auf die Forststraße (dem Normalweg) zur Binsalm. Nach 30 Minuten Gehzeit erreichte ich diese Alm. Da ich gerade erst warm war, machte ich keine Pause sondern holte mir lediglich den Hüttenstempel ab. Gleich nach der Alm führt ein unmarkierter Weg links über die Wiese hinauf. Da ich keine Karte dabei hatte hielt ich mich allerdings an die Markierungen, was nicht so toll war: der weitere Aufstieg führte wieder über die Forststraße nach oben. Beim nächsten Mal dann doch lieber über den Wiesenpfad. Nach einer Spitzkehre der Straße zweigt der weitere Weg links ab. Die Markierungen sind deutlich zu sehen. Inzwischen wurde es immer heißer, keine einzige Wolke war am Himmel zu sehen. Ich folgte dem Weg durch niedrige Latschen, die ab hier überall wachsen. Teilweise war der Weg etwas matschig aber trotzdem absolut unproblematisch zu gehen. Um 11:00 Uhr erreichte ich den Binssattel. Von hier hat man einen perfekten Blick auf den zu erklimmenden Berg – das Sonnjoch.

Das Sonnjoch (2457m) - ein schöner Aussichtberg im Karwendel
Das Sonnjoch (2457m) – ein schöner Aussichtsberg im Karwendel.

Ab dem Sattel waren auch deutlich mehr Menschen unterwegs als noch bei der Binsalm. Vom Sattel aus bieten sich drei Möglichkeiten: die Besteigung des Hahnenkampl (ca. 45 Minuten hin und zurück), der Einkehrschwung zum Gramaihochleger oder der Zustieg zum Sonnjoch. Natürlich wählte ich letzteres. Vom Sattel aus führt ein Pfad in der Bergflanke auf einer Höhe hinüber zum Fuße des Sonnjochs. Zuerst über Wiese, dann kurz durch Latschen. Der Aufstieg zum Sonnjoch schwenkt dann auf die andere Flanke und führt steiler über Geröll nach oben.

Der Zustieg zum Sonnjoch führt über Geröll, zum Glück schneefrei.
Der Zustieg zum Sonnjoch führt über Geröll, zum Glück schneefrei.

Die vorhandenen Schneefelder befanden sich allesamt neben dem Weg. Ich folgte im Aufstieg den großen, deutlichen Markierungen für ca. eine Stunde und erreichte bald, markiert durch Steinmännchen, den Gipfelgrat. Hier oben lag noch Schnee, aber den kurzen Weg zum Gipfelkreuz schaffte ich ohne Probleme.

Der schneebedeckte Grat zum Gipfelkreuz auf dem Sonnjoch (2457m).
Der schneebedeckte Grat zum Gipfelkreuz auf dem Sonnjoch (2457m).

Als ich am Kreuz des Sonnjochs ankam trug ich mich in das Gipfelbuch ein und betrachtete die umliegenden Berge. Leider zogen Wolken auf und so war die tolle Aussicht nur von kurzer Dauer. Aber auch in dieser kurzen Zeit ist das Panorama beeindruckend, mir wurde bewusst, dass ich viel zu selten im Karwendel unterwegs bin. Ich ging zurück zu den Steinmännchen und machte an einer windgeschützten Stelle eine kurze Pause. Die Aussicht war trotz der vorbei ziehenden Wolken sehr schön.

Diesen Ausblick bekommt man auf dem Sonnjoch. Leider mit ein paar Wolken.
Diesen Ausblick bekommt man auf dem Sonnjoch. Leider mit ein paar Wolken.

Der Abstieg erfolgte auf dem Zustiegsweg. Ich kam ziemlich flott hinunter, das Geröll erleichterte mit den Abstieg sehr. Den Gramaihochleger erreichte ich schon um viertel nach eins. Hier machte ich nun eine ausgiebige Pause in der prallen Sonne in einer windgeschützten Ecke. Da der Zubringerbus von Gramai um 15:30 Uhr und der Bus von Pertisau nach Tegernsee um 17:00 Uhr ging, hatte ich Zeit das Wetter und vor allem die Berge zu genießen.

Blick von der Terrasse der Hütte zum Abstieg nach Gramai.
Blick von der Terrasse der Hütte zum Abstieg nach Gramai.

Ich kam mit einem Ehepaar am Nachbartisch ins Gespräch. Sie boten mir an mich von Gramai nach Pertisau mit dem Auto mitzunehmen. Ich bedankte mich für das nette Angebot und verabredete mich mit Ihnen um 15:00 Uhr am Gramaier Gasthof. Natürlich war ich dann zu früh dran, aber eine sinnvolle Alternative hat es von hier aus nicht gegeben. Beim nächsten Mal werde ich das Hahnenkampl einplanen und evtl. den schwierigen Abstieg vom Sonnjoch ins Falzthurntal wählen. Für den Abstieg nach Gramai benötigte ich nicht viel Zeit. Der Weg ist im oberen Teil sehr steil und ich bedankte mich bei meinen Wanderstöcken für ihre guten Dienste. Der Weg wird im späteren Verlauf flacher und zum Glück teilweise schattig. Um kurz vor drei traf ich meine Mitfahrgelegenheit nach Pertisau. Den restlichen Nachmittag verbrachte ich am Achensee mit einem wunderschönen Blick über den See.

In Pertisau angekommen bietet sich der Achensee zum Kühlen der Füße an.
In Pertisau angekommen bietet sich der Achensee zum Kühlen der Füße an.

Der Bus um 17:00 Uhr brachte mich in 90 Minuten nach Tegernsee zum Bahnhof. Die BOB fuhr zwar erst um 19:00 Uhr, stand aber schon bereit und war erwartungsgemäß schon gut gefüllt – eine halbe Stunde vor Abfahrt! Den Münchner Hauptbahnhof erreichte ich gegen acht Uhr abends.
Die Tour heute war echt toll, aber beim nächsten Mal plane ich eine etwas längere Route ein.

Das Höhenprofil der Tagestour auf das Sonnjoch.
Das Höhenprofil der Tagestour auf das Sonnjoch.

Für die Tour zum Sonnjoch benötigt man folgenden Wanderkarten:

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