Die Westliche Karwendelspitze – durch den ersten Schnee im Karwendel

Statt auf den Mittenwalder Höhenweg ging es heute „nur“ auf die Westliche Karwendelspitze.

Am heutigen Samstag ging es wieder in die Berge. Dieses Mal hieß das Ziel „Westliche Karwendelspitze“ oberhalb von Mittenwald. Ich unternahm die Tour mit einem Freund, den ich im Sommer auf dem Berliner Höhenweg kennenlernte. Er brachte noch einen seiner Freunde mit und so starteten wir zu dritt in München. Die Anreise erfolgte mit dem Auto. Die Abwechslung tat gut, wobei ich lieber mit dem Zug fahre. Es war frisch heute Morgen, aber zumindest trocken. Die Jungs hatten ihre Klettersteigsets dabei, denn sie wollten eigentlich den Mittenwalder Höhenweg gehen. Wir kamen staufrei am Parkplatz der Talstation der Karwendelbahn an und verschafften uns zuerst einen Überblick.

Wegmarkierung kurz vor der Karwendelgrube
Diese schöne Wegmarkierung kann man kurz vor dem Erreichen der Karwendelgrube sehen.

Leider war das Wetter in Mittenwald nicht so schön: es war bewölkt und noch teilweise neblig. Im oberen Drittel des Aufstiegs lag auch schon etwas Schnee. Während sich die beiden Jungs umzogen unterhielt ich mich mit einem Bergführer, der an der Talstation auf seine Gruppe wartete. Er würde seine für heute geplante Tour absagen und stattdessen nach einer Alternative suchen. Das bestätigte meine Einschätzung für die heutige Tour: der Höhenweg müsse ausfallen. Wir berieten uns ein paar Minuten und beschlossen dann auf jeden Fall bis zur Mittenwalder Hütte zu gehen. Wir verließen den Parkplatz um kurz vor zehn. Heute waren relativ wenige Wanderer unterwegs und der Pfad machte im unteren Drittel der Tour keine Probleme. Zu Beginn geht man unter der Bundesstraße durch eine hässliche Unterführung und steigt rechts eine Metalltreppe hinauf.

Metalltreppe zu Beginn der Tour
Nach dem man die Graffiti-Höhle hinter sich gelassen hat beginnt der Aufstieg an dieser Treppe.

Danach folgt man den leicht zu findenden Pfad durch den Wald bis zu einer Weggabelung. Wir wählten den Steig nach rechts zur Mittenwalder Hütte. Im Wald gewinnt man schnell an Höhe und durch das schlechte Wetter hielt uns auch die vermeintlich schöne Aussicht nicht davon ab zügig voran zu kommen.

Panorama Mittenwald
Leider war es sehr bewölkt, aber zumindest kann man Mittenwald sehen.

Wir folgten dem Steig weiter durch den Wald und erreichten nach einer Stunde die Hütte. Hier wollten wir eigentlich nur eine kurze Rast einlegen, doch es begann zu regnen. Eigentlich was das Timing nicht so schlecht, dennoch waren damit die restlichen Optionen der Tour wie weggespült. Wir machten das Beste daraus und warteten in der Hütte auf eine Besserung des Wetters.

Mittenwalder Hütte Terasse
Von der Terasse war der Ausblick dann schon etwas weniger schön.

Gegen 13:00 Uhr war es dann soweit: wir packten unsere Sachen und nahmen den weiteren Aufstieg in Angriff. Das Gelände wird gleich oberhalb der Hütte wesentlich karger und offener. Die Schwierigkeit hielt sich in Grenzen, doch bald erreichten wir den verschneiten Bereich. Es lag zwar nicht viel Schnee, dennoch wurde es schwieriger hier in akzeptablen Tempo weiter zu gehen.

Aufstieg zur Westlichen Karwendelspitze
Oberhalb der Mittenwalder Hütte lag schon Schnee. Zum Glück nur knöcheltief.

Im letzten Drittel des Aufstiegs erhöhte ich mein Tempo etwas, damit zumindest die Westliche Karwendelspitze als Tagesziel möglich wäre. So erreichte ich um halb drei die Karwendelgrube an dessen Rand sich die Bergstation der Karwendelbahn befindet. Natürlich fällt einem sofort dieses überdimensionale Fernrohr ins Auge. Hier befindet sich Deutschlands höchstgelegenes Natur-Informationszentrum.

Natur-Informationszentrum an der Karwendelgrube
Hier am Rande der Karwendelgrube befindet sich das Natur-Informationszentrum im Fernrohr.

Ich machte mich allerdings direkt auf den Weg zum Gipfel der Westlichen Karwendelspitze. Zuerst folgt man dem Weg am Rand der Grube und beginnt am Einstieg zum Klettersteig. Links unterhalb davon, direkt an der Felswand, führte ein Weg hinüber zum Gipfel. Dort war der Schnee noch jungfräulich und zum Glück nicht sehr tief. Das änderte sich aber bald. Als ich über ein verankertes Stahlseil stieg, sank ich tiefer im Schnee ein. Von hier aus ging es dem Seil folgend weiter nach oben – immer direkt an der Felswand.

Zustieg zur Westlichen Karwendelspitze
Von hier aus ist es nicht mehr weit bis zum Gipfelkreuz. Das Seil hilft im Aufstieg ungemein.

Bei mehr Verkehr auf dem oberhalb liegenden Klettersteig herrscht hier bestimmt eine nicht unerhebliche Steinschlaggefahr, heute war ich jedoch so ziemlich alleine unterwegs weshalb ich mir darüber keine Gedanken machen musste. Der Schnee wurde bald hüfttief, was mich aber nicht vom Aufstieg abhielt. Bald verließ ich den Bereich unter der Wand und stieg die letzten Meter zum Gipfelkreuz über den nassen Fels. Um kurz nach drei erreichte ich die Westliche Karwendelspitze.

Gipfelkreuz der Westlichen Karwendelspitze
Das Gipfelkreuz der Westlichen Karwendelspitze auf 2385m.

Dort gab es nur ein kurze Pause, da ich meine beiden Mitwanderer schon sehen konnte als sie auf dem Weg zum Restaurant der Bergstation waren. Der Abstieg erfolgte auf dem gleichen Weg. Nach kurzer Zeit erreichte ich ebenfalls das Restaurant und setzte mich zu den beiden an den Tisch. Während wir eine Kleinigkeit aßen fanden wir uns damit ab, dass wir heute wohl mit der Seilbahn hinunter fahren würden.

Abstieg mit der Karwendelbahn
…und runter brachte uns die Karwendelbahn.

Zumindest war hier oben aufgrund des schlechten Wetters nicht so viel los und so konnten wir zumindest die Ruhe genießen. Wir fuhren zusammen mit dem Personal mit der letzten Gondel zurück ins Tal. Leider klappte die Tour für heute nicht, dennoch war es schön heute eine Wanderung unternommen zu haben.

Höhenprofil der Tour auf die Westliche Karwendelspitze
Das Höhenprofil zeigt den Aufstieg zur Westlichen Karwendelspitze – diesmal auch wirklich nur den „Auf“stieg.

Noch mehr Fotos zu dieser und meinen anderen Touren, findet ihr auch in meiner Fotogalerie.

Passendes Equipment für Touren in der kalten Jahreszeit:

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