Leichte Winterwanderung zur Rotwand im Mangfallgebirge

Zum Jahresabschluss eine leichte Tour auf die Rotwand (1884m) im Spitzingseegebiet

Das Ende dieses wunderbaren Bergjahres naht und viele, sehr schöne Touren konnten in diesem Jahr unternommen werden. Es lag also nahe kurz vor Silvester noch eine entspannte Abschlusstour zu machen. Nachdem ich seit fast acht Wochen nicht mehr in den Bergen war, wollte ich heute unbedingt gehen. Der Wetterbericht war gut, denn es wurde Föhn vorausgesagt. Mein Tourenbuch für Winterwanderungen brachte mich auf die Rotwand im Mangfallgebirge. Diese Tour war eine meiner ersten Wanderungen und ich ging die damals als Vorbereitung auf die Alpenüberquerung von München nach Sterzing.

Kirche St. Bernhard am Spitzingsee
Die Bushaltestelle befindet sich an der Kirche St. Bernhard.

Die Wanderung ist als „leicht“ einzustufen, weshalb es mir heute reichte den Zug um 08:05 Uhr vom Münchner Hauptbahnhof zu nehmen. Das vorderste Zugabteil der BOB fuhr Richtung Bayrischzell und war damit das richtige. In Schliersee stieg ich in den Bus nach Spitzingsee um. Mit dem Bayern-Ticket muss man den Bus nicht extra bezahlen. Um halb zehn startete der Aufstieg an der Alten Wurzhütte über eine schneefreie, asphaltierte Forststraße. Wenn hier im Winter genügend Schnee liegt, ist das eine tolle Rodelbahn. An der Schranke am Anfang der Straße befindet sich eine Holztafel, die anzeigt welche Hütten im Gebiet geöffnet haben.

Holztafel Hüttenstatus
Diese praktische Holztafel befindet direkt hinter der Alten Wurzhütte. Das Rotwandhaus hat (fast) ganzjährig geöffnet.

Die reguläre Aufstiegzeit bis zum Rotwandhaus beträgt 2:30h – das ist wirklich ausreichend bemessen. Die Straße steigt leicht an und verläuft durch den Wald. Immer wieder geben die Bäume den Blick in Richtung Skigebiet Spitzingsee und zum Hinteren Sonnwendjoch frei. Nach ca. 30 Minuten verließ an einem Wegweiser ich die Straße nach rechts Richtung Rotwandhaus.

Forststrasse ohne Schnee
Am naturverträglichsten ist es natürlich ohne Schnee…

Ab hier wandert man auf einem Forstweg, der ebenfalls durch den Wald führt – schneebedeckt und etwas steiler. Nach einer weiten Rechtskurve lichtet sich der Wald und man erreicht ein kleines Holzbänkchen. Hier zeigt ein Schild nach links um auf die Rotwand zu gelangen. Ich folgte der Spur durch den Wald, endlich lief ich auf einem „echten“ Wanderweg. Etwas steiler, aber unschwierig, stieg ich hinauf – um nach kurzer Zeit wieder den Forstweg zu erreichen.

Abkürzung durch den Wald
Eine kleine Abkürzung durch den Wald bringt etwas Abwechslung.

Diesem folgt man nun für den restlichen Aufstieg. Nach kurzer Zeit verlässt man den Wald und kann das Rotwandhaus erblicken. Dieses steht unterhalb der Rotwand auf einer großen, freistehenden Fläche. Da ich vor der Einkehr das Gipfelkreuz erreichen wollte, ließ ich das Haus erst einmal hinter mir und folgte dem Pfad hinauf.

Rotwandhaus im Mangfallgebirge
Das Rotwandhaus liegt auf 1737m und ist ganzjährig bewirtet (außer an Weihnachten).

In der Flanke unterhalb der Spitze konnte ich einige Ski- und Schneeschuh-Tourengeher sehen. Der Aufstieg vom Rotwandhaus zum Gipfel ist relativ kurz und auch bei geschlossener Schneedecke dauert der Aufstieg nicht länger als 15 Minuten.

Aufstieg zum Gipfel
Der kurze Aufstieg zum Gipfel der Rotwand beginnt direkt am Rotwandhaus und birgt keine besonderen Schwierigkeiten.

Die Aussicht vom Gipfelkreuz war heute sehr gut. Im Norden erkannte ich München mit dem markanten Heizkraftwerk Süd, im Osten waren Watzmann und Kaisergebirge zu sehen. Das Panorama nach Süden zeigt den kompletten Alpenhauptkamm mit Blick auf Großglockner und Großvenediger.

Panorama von der Rotwand
Das Wetter ist super und so hat man diese wundervolle Aussicht vom Gipfel der Rotwand.

Nach einer kurzen Gipfelrast stieg ich schnell zum Rotwandhaus hinab und kehrte dort um zwanzig vor zwölf ein. Es war noch relativ wenig los und so nahm ich in der Stube an einem Tisch am Fenster Platz.

Gipfelkreuz der Rotwand (1884m)
Die Rotwand ist im Sommer, wie im Winter ein einfach zu erreichender Münchner Hausberg.

Ich machte eine ausgiebige Pause und unterhielt mich mit den beiden Mädels, die schon vor mir am Tisch saßen. Nach knapp zwei Stunden musste ich leider meinen Sonnenplatz am Fenster wieder verlassen und mich an den Abstieg nach Spitzing machen. Obwohl es mehrere Routenoptionen gab, wählte ich den Aufstiegsweg.

Aussicht im Abstieg
Eine tolle Aussicht auf dem Abstiegsweg. Bei genügend Schnee lässt sich die Abstiegszeit wunderbar mit einem Schlitten verkürzen.

Während ich hinab stieg, fiel mir erst auf wie viele Menschen heute unterwegs waren. Einige größere Gruppen mit Schlitten kamen mir entgegen, die wohl noch eine schnelle Teilabfahrt wagen wollten. Um zehn vor drei erreichte ich meinen Startpunkt, die „Alte Wurzhütte“. Der Bus zum Bahnhof Neuhaus fuhr erst um 15:30 Uhr.

Spitzingsee und Brecherspitze
Der verschneite Spitzingsee und die schneefreie Brecherspitze (1685m) im Hintergrund.

Es gab also noch Zeit für einen Glühwein am verschneiten Spitzingsee.
Das war heute ein toller Ausklang für ein erfolgreiches Bergjahr.

Höhenprofil Rotwand
Höhenprofil dieser leichten Winterwanderung im Spitzingseegebiet.

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